Wiembeck - Lemgo  
   
   
 
 
 
9 Tote
 
   
 

Inschrift:
"Die Schulgemeinde Wiembeck / ihren im Weltkriege/ 1914 - 1918 / gefallenen Söhnen"
" Sie starben für uns."

Geschichte
Die Schulgemeinde Wiembeck wurde 1908 gegründet und umfaßte die Ortschaften Wiembeck und Maßbruch.
Das Denkmal ist am 19.8.1919 eingeweiht worden.
Unterhalb des Denkmals nach 1945 Errichtung eines Denkmals Zweiter Weltkrieg.

"Krieger - Gedächtnisfeier
Totensonntag 23.11.24
(1914 - 1924)

1. Posaunen: Unter Lilien jener Freuden - *
2.Gemeins. Gesang: Jerusalem - **
3. Gedicht: Gebet der Mütter -
4. Jungfrauenchor: Ist Gott für mich, so trete - ***
5. Rede: Herr Pastor Kuhlmann, Brake
6. Schülerchor: Mag auch der Glaube zagen - ****
7. Gemeins. Gesang: Wo findet die Seele - *****
8. Gedicht: Für uns.
9. Schülerchor: Die Blumen u. der Laub - ******
10. Kranzniederlegung, Herr Tödtmann für die Schulgemeinde
Herr Vorsteher Bruns für die Dorfsgemeinde
11. Jungfrauenchor: Was macht ihr, daß ihr weinet -
12. Gemeins. Gesang: Auferstehn, ja auferstehn -
13. Posaunen: Herr meine Seele -

(Stadtarchiv Lemgo: H 12 - 78)

 

 

* Unter Lilien jener Freuden
sollst du weiden,
Seele, schwinge dich empor!
Wie ein Adler flieg behende!
Jesu Hände
öffnen schon das Perlentor.
2
Laßt mich gehen, laßt mich laufen
zu dem Haufen
derer, die des Lammes Thron
nebst dem Chor der Seraphinen
schon bedienen
mit dem reinsten Jubelton!
3
O wie bald kannst du es machen,
daß mit Lachen,
unser Mund erfüllet sei!
Du kannst durch des Todes Türen
träumend führen
und machst uns auf einmal frei.
4
Du hast Sünd' und Straf' getragen;
Furcht und Zagen
muß nun von mir ferne gehn.
Tod, dein Stachel liegt darnieder.
Meine Glieder
werden fröhlich auferstehn.
5
Herzenslamm, dich will ich loben
hier und droben
mit der zart'sten Lieb'sbegier.
Du hast dich zum ew'gen Leben
mir gegeben.
Hole mich, o Herr, zu dir!
( Josef Voigtländer)

** Jerusalem (Text in Deutsch)
Ein Traum ist mir erschienen, der mich bezaubert hat.
Ich stand in Alt-Jerusalem, der auserwählten Stadt.
Ein Mensch war dort von Wiegen, dafür erklang ein Lied:
"Die Menschheit sei in Frieden", und ein Engelschor sang mit.
"Die Welt sei stets im Frieden", und ein Engelschor sang mit.

Jerusalem, Jerusalem, höre das Lied zum Heer:
"Hosianna, in der Höhe, gelobt sei Gott der Herr.
Hosianna, in der Höhe, gelobt sei Gott der Herr."

Doch als der frühe Morgen kam sah ich die Wirklichkeit, -
ein Volk das keine Heimat hat seit langer, langer Zeit.
Das Paradies ist längst schon fern, dafür ist gar kein Raum,
Und doch träumt jeder gerne diesen schönen alten Traum.
Und doch träumt jeder gerne diesen schönen alten Traum.
Jerusalem, Jerusalem, höre das Lied zum Heer,
"Hosianna, in der Höhe, gelobt sei Gott der Herr.
Hosianna, in der Höhe, gelobt sei Gott der Herr."

Und doch ein Traum ersteht vor mir in meiner Fantasie.
Ich seh die heilge Stadt vor mir so herrlich wie noch nie.
Die Tore sind geöffnet weit, man kommt von fern und nah.
Man spricht nicht mehr von Kämpfen hier, - von dem, was einst geschah.
Die Mauern werden höher sein, denn hier sind alle gleich.
Das Lied, - mein Traum, - Jerusalem, ein herrlich Himmelreich.
Das ist mein Traum, - Jerusalem, ein herrlich Himmelreich.

Jerusalem, Jerusalem, Stern einer neuen Zeit.
Hosianna in der Höhe Hosianna in Ewigkeit.
Jerusalem, Jerusalem, - Heilige Zeit.

*** Ist Gott für mich, so trete
Ist Gott für mich, so trete
Gleich alles wider mich,
Sooft ich ruf' und bete,
Weicht alles hinter sich.
Hab' ich das Haupt zum Freunde
Und bin geliebt bei Gott,
Was kann mir tun der Feinde
Und Widersacher Rott'?

2. Nun weiß und glaub' ich feste,
Ich rühm's auch ohne Scheu,
Daß Gott der Höchst' und Beste,
Mein Freund und Vater sei,
Und daß in allen Fällen
Er mir zur Rechten steh'
Und dämpfe Sturm und Wellen
Und was mir bringet Weh.

3. Der Grund, da ich mich gründe,
Ist Christus und sein Blut,
Das machet, daß ich finde
Das ew'ge wahre Gut.
An mir und meinem Leben
Ist nichts auf dieser Erd';
Was Christus mir gegeben,
Das ist der Liebe wert.

4. Mein Jesus ist mein' Ehre,
Mein Glanz und helles Licht.
Wenn der nicht in mir wäre,
So dürft' und könnt' ich nicht
Vor Gottes Augen stehen
Und vor dem strengen Sitz;
Ich müßte stracks vergehen
Wie Wachs in Feuershitz'.

5. Mein Jesus hat gelöschet,
Was mit sich führt den Tod;
Der ist's, der mich rein wäschet,
Macht schneeweiß, was ist rot.
In ihm kann ich mich freuen,
Hab' einen Heldenmut,
Darf kein Gerichte scheuen,
Wie sonst ein Sünder tut.

6. Nichts, nichts kann mich verdammen.
Nichts nimmet mir mein Herz!
Die Höll' und ihre Flammen,
Die sind mir nur ein Scherz.
Kein Urteil mich erschrecket,
Kein Unheil mich betrübt,
Weil mich mit Flügeln decket
Mein Heiland, der mich liebt.

7. Sein Geist wohnt mir im Herzen,
Regieret meinen Sinn,
Vertreibt mir Sorg' und Schmerzen,
Nimmt allen Kummer hin,
Gibt Segen und Gedeihen
Dem, was er in mir schafft,
Hilft mir das Abba schreien,
Aus aller meiner Kraft.

8. Und wenn an meinem Orte
Sich Furcht und Schwachheit find't,
So seufzt und spricht er Worte,
Die unausprechlich sind
Mir zwar und meinem Munde,
Gott aber wohl bewußt,
Der an des Herzens Grunde
Ersiehet seine Lust.

9. Sein Geist spricht meinem Geiste
Manch süßes Trostwort zu,
Wie Gott dem Hilfe leiste,
Der bei ihm suchet Ruh',
Und wie er hab' erbauet
Ein' edle, neue Stadt,
Da Aug' und Herze schauet,
Was er geglaubet hat.

10. Da ist mein Teil, mein Erbe
Mir prächtig zugericht't;
Wenn ich gleich fall' und sterbe,
Fällt doch mein Himmel nicht.
Muß ich auch gleich hier feuchten
Mit Tränen meine Zeit,
Mein Jesus und sein Leuchten
Durch süßet alles Leid.

11. Wer sich mit dem verbindet,
Den Satan fleucht und haßt,
Der wird verfolgt und findet
Ein' harte, schwere Last
Zu leiden und zu tragen,
Gerät in Hohn und Spott,
Das Kreuz und alle Plagen,
Die sind sein täglich Brot.

12. Das ist mir nicht verborgen,
Doch bin ich unverzagt.
Dich will ich laßen sorgen,
Dem ich mich zugesagt,
Es koste Leib und Leben
Und alles, was ich hab';
An dir will ich fest kleben
Und nimmer laßen ab.

13. Die Welt, die mag zerbrechen,
Du stehst mir ewiglich,
Kein Brennen, Hauen, Stechen
Soll trennen mich und dich,
Kein Hungern und kein Dürsten,
Kein' Armut, keine Pein,
Kein Zorn der großen Fürsten
Soll mir ein' Hindrung sein.

14. Kein Engel, keine Freuden,
Kein Thron, kein' Herrlichkeit,
Kein Lieben und kein Leiden,
Kein' Angst und Herzeleid,
Was man nur kann erdenken,
Es sei klein oder groß,
Der keines soll mich lenken
Aus deinem Arm und Schoß.

15. Mein Herze geht in Sprüngen
Und kann nicht traurig sein,
Ist voller Freud'und Singen,
Sieht lauter Sonnenschein.
Die Sonne, die mir lachet,
Ist mein Herr Jesus Christ;
Das, was mich singen machet,
Ist, was im Himmel ist.
( Paul Gerhardt, 1656)

**** Mag auch der Glaube zagen
Mag auch der Glaube zagen:
Ein Tag, ein Tag des Lichtes naht;
|. zur Heimat führt sein Pfad, :|
aus Dämmerung, aus Dämm'rung muss es tagen

Mag Hoffnung auch erschrecken,
mag jauchzen, jauchzen Grab und Tod:
|: Es muss ein Morgenrot :|
die Schlummernden, die Schlummernden einst wecken.
(Friedrich Adolf Krummacher 1767 - 1845)

***** Wo findet die Seele
Wo findet die Seele die Heimat der Ruh?
Wer deckt sie mit schützenden Fittigen (Fittichen) zu?
Ach, bietet die Welt keine Freistatt mir an
wo Sünde nicht kommen, nicht anfechten kann?
Nein, nein, nein, nein, hier ist sie nicht
Die Heimat der Seele ist droben im Licht

Verlasse die Erde, die Heimat zu sehn
Die Heimat der Seele, so herrlich, so schön
Jerusalem droben, von Golde gebaut
ist dieses die Heimat der Seele, der Braut?
Ja, ja, ja, ja dieses allein
kann Ruhplatz und Heimat der Seele nur sein

Wie selig die Ruhe bei Jesu im Licht
Tod, Sünde und Schmerzen, die kennt man dort nicht
Das Rauschen der Harfen, der liebliche Klang
bewillkommt die Seele mit süßem Gesang.
Ruh, Ruh, Ruh, Ruh, himmlische Ruh
im Schoße des Mittlers, ich eile dir zu!

Bei aller Verwirrung und Klage allhier
ist mir, o mein Heiland, so wohl stehts bei dir!
Im Kreise der Deinen sprichst „Friede!“ du aus
Da bin ich mit deiner Gemeinschaft zu Haus!
Heim, heim, heim, heim, ach ja nur heim!
O komme, mein Heiland, und hole mich heim!

****** Die Blumen und der Laub
Die Blumen und das Laub,
die fallen in den Staub,
und aller Erden Herrlichkeit,
die währt nur eine kurze Zeit
|: und muss vergehn. :|

Der Menschen Eitelkeit
ist nur ein Spiel der Zeit,
und Augenweide, Lust und Freud,
die währt nur eine kurze Zeit
|: und muss vergehn. :|

Wir gehn durch Last und Leid,
wir gehn durch Lust und Freud,
das Herz zur Ewigkeit gewandt;
wir gehen heim zum Vaterland,
|: zur ew'gen Freud. :|

O Freude ohne Leid,
o sel'ge Ewigkeit,
von allem Elend dieser Zeit
und von der Sündenqual befreit,
|: in ew'ger Freud. :|

O große Gütigkeit,
o tiefe Mildigkeit,
nun schließt Gott alle Trübsal zu
und nimmt uns ein in Seine Ruh,
|: zur ew'gen Freud. :|

Nun hilf uns, Herre Gott,
hilf uns aus aller Not,
und mache Du uns selbst bereit,
zur ew'gen Freud und Seligkeit,
|: zur ew'gen Freud. :|

(Karl Kuhlo 1818 - 1909)