Stemmen - Kalletal  
     
 
 
 
 
35 Tote
 
 
 
 

Inschriften
"Die Gemeinde / Stemmen ihren / im Weltkriege / gebliebenen Söhnen."


"Wer mutig für sein Vaterland / gefallen, / der baut sich selbst ein ewig / Monument / im treuen Herzen seiner /
Landesbrüder, / und dies Gebäude stürzt kein / Sturmwind nieder. "


"Es starben fürs Vaterland:"

 
     
 

Geschichte
Das Denkmal ist am ersten Pfingsfeiertag 1922 eingeweiht worden. Die Lippische Post, Ausgabe vom 8.6.1922, berichtete folgendes über die Einweihungsfeier:

"Stemmen. Am ersten Pfingstfeiertage fand hier anläßlich der Einweihung des Kriegerdenkmals eine eindrucksvolle Feier statt. Das Denkmal,
ein geschmackvoll ausgeführter Obelisk, von dem Bildhauer Pieper Rinteln hergestellt, erhebt sich auf dem neuen Friedhof als ein weithin sicht-
bares Zeichen, wie die Gemeinde Stemmen ihre im Weltkriege gefallenen Helden ehrt. Zu beiden Seiten des Sockels sind die 36 Namen der ge-
fallenen Helden eingemeißelt.* Den Festakt leitete das gemeinsam gesungene Lied: "Harre meine Seele" ein. Der Eisberger Posaunenchor
und der Jungfrauen-Chor aus Varenholz sowie auch die Schüler der hiesigen Schule gaben durch Musik- und Gesangsvorträge der erhebenden
Feier einen würdigen Rahmen. Anknüpfend an das Wort der heil. Schrift 2 Tim. 4** hielt Herr Missionar Fehr aus Varenholz die Weiherede. In mar-
kigen Worten gedache Herr Lehrer Brandt der erschlagenen Helden, worauf die Verlesung der Namen und die Uebergabe des Denkmals an
die Gemeinde erfolgte. Unter dem Geknatter von Ehrensalven erfolgte dann die feierliche Enthüllung des Denkmals. In einer sich hieran an-
schließenden Festansprache wies Herr Lehrer Süvern auf die dreifache symbolische Bedeutung des Denkmals hin. Erstens als Erinnerungs-
zeichen zu Ehren der fürs Vaterland Gefallenen, zweitens als Trostzeichen für uns in der gegenwärtigen schweren Zeit und drittens als ein Mahn-
zeichen zur Einigkeit, die allein das deutsche Volk wieder groß und stark zu machen vermag. Das ist das Höchste, womit wir unsere gefallenen
Helden ehren und uns ihres Opfertodes würdig zeigen können, wenn wir uns als ein einig Volk von Brüdern fühlen und uns fest ans teure
Vaterland anschließen.***
Der Gemeindevorsteher Herr Flentge sprach dem Denkmalsausschuß für seine unermüdlichen Bemühungen
seinen wärmsten Dank aus und versprach für Schutz und Pflege des Denkmals nach seinen besten Kräften Sorge tragen zu wollen. Mit dem
gemeinschaftlichen Gesang "Eine feste Burg ist unser Gott erreichte die Feier ihren Abschluß."

*Trotz mehrmaligen Zählens lassen sich nur 35 Namen auf dem Denkmal finden!
** Gemeint ist wohl: "Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe
den Glauben gehalten." Dieser Spruch wurde häufig im Zusammenhang mit dem Soldatentod benutzt.
*** Hervorhebung durch Webmaster.