Oerlinghausen
         
         
2 Tote
         
         
Inschrift
"Die Synagogengemeinde / Oerlinghausen / ihren Gefallenen / 1914 Soehnen 1918/ Namen "
         

Geschichte
Das Denkmal ist am 6. September 1920 eingeweiht worden.
Die Predigt bei der Einweihungsfeier hat der Detmolder Lehrer und jüdische Prediger Moritz Rülf gehalten.*

Die Lippische Landeszeitung (Ausgabe vom 8. September 1920) berichtete:
"Oerlinghausen, 6. Sept. Die jüdische Gemeinde veranlaßte heute morgen 10 1/4 Uhr die Einweihung des auf
ihrem Friedhof aufgestellten Gedenksteins für ihre im Kriege gefallenen Angehörigen.Erschienen waren eine
Deputation des Dorfausschusses, des Kriegervereins, des Gesangvereins "Eintracht" und ein großer Teil der
Bürgerschaft. Eingeleitet wurde die Feier durch Vorlesung eines Psalms, alsdann sang unter Herrn Dreiers
Leitung die "Eintracht" stimmungsvoll das Lied: "Wie sie so sanft ruhn", und hierauf folgte die Gedächtnisrede
des Predigers Rülf aus Detmold, die auf alle Anwesenden einen tiefen Eindruck machte. Nachdem das Gebet
gesprochen war, wurden eine Reihe von Kränzen niedergelegt. Der Gesangverein stimmte dann noch das Kriegs-
lied "Morgenrot" an, und die schlichte Feier war beendet."

         
       
         

* Jürgen Hartmann: Die Denkschrift des Detmolder Lehrers und Predigers Moritz Rülf über die Synagogen und Friedhöfe in Lippe 1936/37, in: Rosenland Lippe 9/2009, S. 20–38. (Als herunterladbare PDF-Version hier.)
Moritz Rülf ist 1942 im Ghetto Theresienstadt umgekommen.