Varenholz - Kalletal  
         
         
 

Tafel
Sievert, Heinrich 1886 1914
Böke Fritz 1892 1915
Gerke Karl 1885 1915
Radtke Karl 1896 1915
Renke August 1885 1915
Schöttker Hermann 1894 1915
Osterhage Wilhelm 1891 1917
Sundermann Heinrich 1880 1917
Schöttker Karl 1890 - 1918
Sievert Karl 1895 1918

vermisst
Nolte Karl 1893 1918

 
   
   
   
         
         
  Sievert, Heinrich, geb. 14.9.1886 in Varenholz, Ziegler, verheiratet, 2 Kinder 3 und 2 Jahre alt, gest. 26.9.1914 bei Reims, Frankreich
Wehrmann im Reserve-Infanterie-Regiment 15, III. Bataillon, 11. Kompanie
   
       
  Schöttker, Hermann, gest. vor Juni 1915
Pionier im 1. Garde-Pionier-Bataillon, 2. Feld-Kompanie
"Gestern, Sonntag (Anm.: 6.8.1916), gedachten wir im gut gefüllten Gotteshause des Kriegsanfanges vor 2 Jahren. Die Kriegervereine der 3 Dörfer waren auf meine Einladung mit ihren Fahnen erschienen. Die Predigt geschah über Jes. 40, 26 – 31. An den Prichen sind die Namen der Gefallenen angebracht, deutlich auf weiße Papptafeln gemalt, mit dem Datum ihres Todes. Die Arbeit ist sauber ausgeführt von Heinrich Schreyer, Sohn des Sattlers Schreyer hier, Gefreiter im Gefangenenlazarett in Holzminden. Die Namen der Gefallenen aus Varenholz (3) hängen vor der Orgelpriche, den Stemmern (8) sind entsprechende Denkmäler an der Stemmer Priche (nördlich) bereitet, den aus Erder Gefallenen (12) an der Erderschen Priche (südlich). Die Mädchen des Jungfrauenvereins haben für jede Tafel einen Eichenkranz gewunden, der den Namen umgibt, mit einer Schleife in den deutschen Farben. Diese Denkmäler sollen nach Bedarf ergänzt werden und so lange bleiben, bis einst nach dem Kriege eine würdige Gedächtnistafel angefertigt wird. In einem Falle (Hermann Schöttker) verbaten sich die Angehörigen das Anbringen des Namens, weil sie trotz der amtlichen Nachricht gegen alle Vernunft noch auf eine Heimkehr des Sohnes hoffen.
Quelle: Heil, Georg: Hier zu Hause ist auch ein Kampf nötig" Kirchliche Gemeindechronik Varenholz 1914 - 1919, S. 14 - 15. Detmold 2011.
   
       
 

Gerke, Karl, gest. 15.8.1915 in Rußland "beim Sturm auf Fort 2 von Kowno"
"Am 28. August wurde mir zum ersten Male der schwere Auftrag der Familie eines Gefallenen die Todesbotschaft zu bringen. Es war ein Sonnabend Vormittag, als der Schuhmacher Gerke von hier zu mir ins Zimmer trat mit ernstem Gesicht und verweinten Augen. Er habe einen an seinen Bruder, den an der russischen Front kämpfenden Musketier Karl Gerke gerichteten Brief zurückbekommen mit der Aufschrift “Gefallen auf dem Felde der Ehre.“ Nun möchte ich seinen Eltern im Hirtenhäuschen die Trauerbotschaft bringen, bevor sie sie aus unberufenem Munde erfahren. Ich kann die Bitte nicht abschlagen und mache mich gegen Mittag auf nach dem Hirtenhäuschen unter dem Aberge. Je näher ich dem einsamen Häuschen komme, desto langsamer werden meine Schritte. Es ist ein köstlicher, warmer Spätsommertag, da liegt das Häuschen im Schutze des Waldes in tiefster Ruhe. Heller Sonnenschein auf der weiten, grünen Weide, und von Veltheim herüber klingt die Mittagsglocke: alles ein Bild des tiefsten Friedens. Und in diesen Frieden hinein soll ich nun in den nächsten Minuten den herbsten Schmerz tragen, das Haus wird wiederhallen von Trauertönen. Aber es muß sein. Der Vater, der Hirte, ist aus in seinem Beruf, aber die Mutter ist daheim. Sie ahnt nichts, antwortet mir unbefangen, wann sie die letzte Nachricht von ihren drei Söhnen im Felde und insbesondere von diesem erhalten. Ich schlage immer ernstere Töne an, spreche von den Gefahren des Krieges, von der Möglichkeit, jede Stunde eine Trauernachricht zu bekommen; sie wird aufmerksam. Nun muß die Schreckenskunde heraus. Erst faßt die Mutter die Bedeutung der Worte kaum, dann bricht sie in laute, ergreifende Klagen aus. Der Gefallene, ein lange schwächlicher und pflegebedürftiger Mensch, ist ihr Lieblingssohn gewesen. Die verheiratete Tochter stürzt herein, hört, was mit dem Bruder geschehen, und erhebt auch ihre Stimme. Es dauert eine Weile, bis meine Trostworte Gehör finden, bis ich im Gebet die große Not vor Gott bringen kann. Aber der Schmerz ist kaum gemildert: hier muß der Herr durch seine große Gehilfin wirken: die Zeit. Ich verlasse das Häuschen, noch ist rings umher Mittagsfriede, aber das Haus hinter mir ist ein ganz anders geworden, als da ich es betrat. Später eingehenden Nachrichten zufolge ist der Sohn am 15. August beim Sturm auf Fort 2 von Kowno gefallen."
Quelle: Heil, Georg: Hier zu Hause ist auch ein Kampf nötig" Kirchliche Gemeindechronik Varenholz 1914 - 1919, S. 14 - 15. Detmold 2011.

 
       
 

Böke, Fritz, gest. vor 24.12.1915 im Feldlazarett an Verwundung
Gefreiter im Infanterie-Regiment 369, II. Bataillon, 8. Kompanie

   
       
 

Osterhage, Wilhelm, geb. 23.11.1891
Unteroffizier

   
 
   
 

Kein Gedächtnis auf dem Varenholzer Kriegerdenkmal:

Dregger, August, gest. 19.6.1915, Frankreich, Unteroffizier im Brigade-Ersatz_Bataillon 79, 1. Kompanie
Begraben auf dem Soldatenfriedhof Thiaucourt - Regnieville, Frankreich, Block 23 Grab 41.
Informationen zum Soldatenfriedhof Thiaucourt - Regnieville hier

Schöttger, Fritz, geb. 26.4.1890 Varenholz, gest. 23.3.1918 bei Templeux la Fosse, Frankreich, Sergeant
im Infanterie_Regiment 15 12. Kompagnie