Brake - Lemgo
  95 Tote  
     
 

Beschreibung
Rechteckiges Monument aus Sandstein auf zweistufigem Sockel, aufgesetztes Kreuz, Vorderseite Inschrift, rechte, linke und Rückseite Namenslisten.
Inschrift
"Zum mahnenden / Gedenken / an die Toten / zweier Weltkriege / 1914 - 1918 1939 - 1945"
Namen
95 Namen: 80 aus Brake, 15 aus der Anstalt Lindenhaus. Angegeben werden Todes- bzw. Sterbe- oder Vermißtendatum; sortiert
nach Jahr und innerhalb der Jahre nach Stebedatum. Brüder werden gemeinsam genannt.
Anlage
Der Platz vor dem Denkmal ist wohl in seiner ursprünglichen Dimension noch erhalten. Er ist um Krieggräber Erster Weltkrieg erweitert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg Erweiterung um Mauern mit Namenstafeln hinter dem Denkmal.
Zustand
Denkmal Erster Weltkrieg nach 1958 gravierend verändert; ursprüngliche Inschrift entfernt und durch eine neue ersetzt. Das ursprünglich aufge-
setzte Kreuz mit Lippischer Rose und Kreisornament durch einfaches Kreuz ersetzt. Die ursprüngliche Inschrift lautete: "Ruhe / ward euch / genug zuteil und / grünender Lorbeer / Tränen / von Müttern geweint / schufen dies / steinerne Mal."
(vgl. hist. Fotos unten)

 
 

Geschichte
Das Denkmal ist am 26.6.1921 eingeweiht worden.
Die Lippische Landeszeitung* berichtete über die Einweihung des Denkmals:
"Der Gedenkstein zum Gedächtnis der Gefallenen der Gemeine Brake wurde gestern eingeweiht. Die Feier gestaltete sich zu einer
sehr imposanten und würdigen Kundgebung. Der Turnverein, der Spiel- und Spoertverein, der Kriegerverein, drei Gesangvereine,
der Kriegsbeschädigtenverein und die Schüler versammelten sich um 1/2 3 Uhr auf dem Marktplatze, von wo gemeinschaftlich
zum Friedhofe marschiert wurde. Auf dem Friedhofe selbst hat der Gedenkstein einen sehr schönen Platz erhalten. Eingeleitet
wurde die Feier durch einen vom Posaunenchor Lemgo vorgetragenen Choral. Hierauf brachten die Schüler sowie der aus Damen
und Herren gebildete Gemeinschaftschor und der Arbeitergesangverein (gemischter Chor) "Einigkeit" verschiedene der Feier
entsprechende Lieder zu Gehör. Herr Oberlehrer Köller übergab namens des Denkmalsausschusses das Denkmal der
Gemeinde Brake. Er wies in zu Herzen gehender längerer Ansprache auf den Zweck der Denkmalserrichtung hin und dankte
allen, die zu ihrem Teile an der Aufbringung der nicht unerheblichen Herstellungskosten beteiligt gewesen sind. Herr Beige-
ordneter Mesch übernahm das Denkmal in die Obhut der Gemeinde. Die eigentliche Festrede hielt sodann Herr Pastor
Kuhlmann. Er bezeichnete das Denkmal vor allem als ein Zeichen dessen, was Deutschland als einiges Volk zu leisten
imstande gewesen sei und bat wiederholt und dringend, auch weiterhin in Einigkeit zusammenzustehen, als ein einig Volk
von Brüdern.**
Nachdem noch ein Lied zum Vortrag gebracht und seitens der gesamten versammelten Gemeinde eine
Strophe des Liedes "Eine feste Burg ist unser Gott" gesungen war, wurde vom Kriegerverein eine dreimalige Ehrensalve
abgegeben. Damit war die erhebende Feier, die das wirklich uneinige Brake endlich einmal als eine einige Gemeinde gesehen
hat, geschlossen. Möge über dem Denkmal aller Partei- und sonstiger Hader innerhalb der Gemeinde auch weiterhin
vergessen werden! - Das etwa 4 1/2 Meter hohe sehr eindrucksvolle Ehrenmal ist von einem Herforder Architekten ent-
worfen und von ihm in Gemeinschaft mit dem Steinmetzmeister Waltermann in Brake hergestellt und errichtet. Es ent-
hält die Namen der 80 gefallenen Braker Söhne und der 15 zur Anstalt Lindenhaus gehörigen Gefallenen. Auf der Vorder-
seite trägt es die Inschrift: "Ruhm ward Euch genug zuteil und grünender Lorbeer; Tränen, von Müttern geweint,
schufen dies steinerne Mal". Die um das Denkmal herum hergestellte architektonisch schöne Anlage paßt sich
dem ganzen Bilde hervorragend an. Die Kosten der Anlage und des Denkmals belaufen sich auf etwa 25 0000 M.
Die verschiedenen Vereine, die Anstalt Lindenhaus und die Angehörigen der Gefallenen legten eine große Menge zum
Teil sehr wertvoller Kränze am Denkmal nieder."

 
  * Lippische Landeszeitung vom 28.6.1921
** Hervorhebung Webmaster
 
 

Zustand Jahr 1955
Quelle: Lippische Landesbibliothek Regionaldokumentation Lippe BA LE-25-49


Umbau Jahr 1958
Quelle: Lippische Landesbibliothek Regionaldokumentation Lippe BA LE-25-50
 
   
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